Geld und Gesundheit – Preispolitik der Krankenkassen: Leistungen für Alternativmedizin

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich nehme Bezug auf Ihr Schreiben vom 10.05.2022, in welchem Sie mich über Ihre aktuelle Preispolitik bezüglich Alternativmedizin informieren. Vorab eine Bemerkung: Ich bin jederzeit für eine «Gesundung» des Gesundheitssystems, welche Missbrauch auf allen Ebenen Einhalt gebietet. Es gäbe diesbezüglich gewiss noch einiges zu tun.

Da ich sehr intensiv arbeite und mit Stolz sagen kann, dass man bei mir nicht 9x – wie etwa beim Physiotherapeuten – erscheinen muss, sondern innert weniger Stunden fit und munter die Praxis wieder verlässt, kann ich andererseits keine 10 Patienten täglich „abspulen“, sondern lediglich 3-max 4 Patienten behandeln – um besagten Behandlungserfolg garantieren zu können. Somit bin ich auf mein Honorar angewiesen und kann mich punkto Tarifes leider nicht ihrer Vorgabe anpassen.  Meine Behandlungen fallen jedoch summa summarum auch beim jetzigen Tarif kostengünstiger aus.

Vor langer Zeit war es Sitte, den Arzt erst zu bezahlen, wenn der Patient geheilt war. Geheilt darf dabei jedoch nicht heissen, dass die entsprechend erkrankten Organe einfach entfernt oder Schmerzen oppressiv behandelt würden. Ich würde es sehr begrüssen, wenn dieses System wieder eingeführt würde – ich würde unglaublich reich werden dadurch!

So aber bestrafen Sie wirklich eigenverantwortliche Patienten, die beispielsweise bei mir nicht umhinkommen, sich am Heilungsprozess aktiv zu beteiligen. Dies sollte – so finde ich – nicht auch noch finanzielle Folgen haben.

Mehr als mich dem Zwang zu unterwerfen, den eidgenössischen Titel nachzuholen, obwohl meine Ausbildung mehr als doppelt so aufwändig war als die eines «normalen» Naturheilpraktikers, kann ich leider nicht anbieten.

Ich bitte Sie höflich, diese Tatsachen zu bedenken und danke Ihnen für ein Agieren zu Gunsten jener Partner, die aus langfristiger Perspektive nachhaltig zu Ihren Gunsten handeln!

Freundliche Grüsse