Chlorella
Die Süsswasseralge, Powernahrung der Natur!
vorab: Chlorella meint immer Bio-Chlorella!!
Chlorella gehört mit einem Durchmesser von ca. 2-10µm zu den kleinsten einzelligen Algen. Sie lebt und gedeiht am besten in den Süsswässern warmgemässigter Klimazonen. Die Chlorella-Alge zählt zu den ältesten Lebensformen der Erde und war als eine Urform der Pflanzen daran beteiligt, die Atmosphäre durch Photosynthese mit Sauerstoff anzureichern. In vielen Kulturen wurden und werden Mikroalgen als Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzung verwendet. Bereits die Azteken und Majas wussten die eiweissreiche Nahrungsquelle zu schätzen. Doch warum?
Wie wirkt Chlorella?
Chlorella bindet Gifte
Eingenommen werden Mikroalgen wie Chlorella wegen der entgiftenden und ausleitenden Wirkung. Im Tierversuch ist eine verminderte Aufnahme gewisser Gifte belegt.
Zum Beispiel wurde an Mäusen die Ausscheidung von Dioxinen mit Chlorellapulver im Futter untersucht. Das Dioxin wurde im Darm vorwiegend nicht aufgenommen, sondern mit dem Kot ausgeschieden.
Daneben gelingt die Entgiftung vom Insektizid Chlordecon bei Ratten. Die Besonderheit bei diesem Gift ist, dass es mit der Galle in den Darm gelangt und erneut aufgenommen wird. Allerdings kann es ausgeschieden werden, wenn es an die Zellwände von Chlorella bindet. Es wird dann nicht erneut aufgenommen. In Mäusen wird durch denselben Mechanismus Dioxin ausgeschieden. Auch das isolierte Chlorophyll zeigte eine schützende Wirkung vor der Aufnahme von polychlorierten Dioxinen und Dibenzofuranen.
Ein Effekt, der sich offensichtlich auch auf den Menschen übertragen lässt: Frauen, die während der Schwangerschaft Chlorella eingenommen hatten, bildeten in der Stillphase eine Milch mit 30 % geringerer Dioxinbelastung.
Chlorella ist außerdem in der Lage, Schwermetalle wie Cadmium, Chrom, Nickel, Thallium, Blei und Zinn zu binden, diese Daten liefern Laborversuche. Auch sie werden überwiegend an die Zellwand gebunden. Cadmium wird im Tierversuch über den Kot ausgeschieden.
Achtung: Es ist lediglich gezeigt worden, dass es zu einem Schutz kommt, wenn Chlorella gleichzeitig mit den Schwermetallen gegeben wird. Ratten, die bereits eine Schwermetallbelastung haben, scheiden diese durch die nachträgliche Behandlung nicht schneller aus. Interessant in diesem Zusammenhang ist aber, dass Chlorella bei diabetischen Ratten mit einer Schwermetallbelastung die Niere schützt. Die antioxidative Wirkung entfaltet sich auch ohne „Entgiftung“.
Antioxidative Wirkungen
Viele Umweltgifte, aber auch körperliche Vorgänge wie Entzündungen produzieren oxidativen Stress. Chlorella-Arten enthalten in Abhängigkeit von den Kultivierungsbedingungen verschiedene Antioxidantien (wie Carotinoide, Vitamin E und Phenole). Wie in Fütterungsexperimenten an Ratten wurde jetzt auch eine antioxidierende Wirkung am Menschen gezeigt.
Raucher wurden mit einem Chlorellaextrakt (3,6 g/Tag für 6 Wochen) versorgt. Nach einer Frist von sechs Wochen konnte man deutliche positive Effekte auf den antioxidativen Status bilanzieren. Als Freibrief für das Rauchen kann das allerdings nicht gewertet werden: Der Vitamin E-Spiegel im Blut der männlichen Raucher hatte zugenommen. Das ist zwar für den Status erfreulich, andere Untersuchungen zeigen aber, dass eine Zufuhr von künstlichem Vitamin E das Lungenkrebsrisiko für Raucher erhöht und vielleicht auch andere Risiken birgt. Eine antioxidative Wirkung konzentrieter Inhaltsstoffe muss im Körper nicht nur positive Wirkungen haben. Ob diese Gefahren für „natürliche Inhaltsstoffe“ von Chlorella auch zutreffen, ist nicht geklärt.
Stimulierung des Immunsystems
Tierversuche lassen annehmen, dass Chlorella oder ein Extrakt das Immunsystem von Tieren mit gesundem oder geschädigtem Immunsystem stärkt. In verschiedenen experimentellen Situationen ließ sich die Resistenz gegen Viren, Bakterien und auch Tumore bei den Tieren verbessern. Durch die Unterstützung mit Chlorella werden Krankheitserreger aus dem Körper effektiver eliminiert. Man vermutet, dass eine Steigerung der Spiegel verschiedener Botenstoffe diesen Effekt vermittelt. Dadurch werden separate Teile des Immunsystems angeregt (Makrophagen, „natürliche Killerzellen“, T-Zellen, B-Zellen). Außerdem finden die Zellen effektiver an den Ort der Infektion.
In der Praxis fallen die Effekte jedoch nicht sehr deutlich aus:
Die beste Gelegenheit, eine Immunstimulation zu testen, ist eine Impfung. Zu verschiedenen Impfungen angetreten waren 117 mindestens 50-jährige Personen. Leichte Effekte zeigten sich nur in der Gruppe der 50-55-Jährigen mit der höchsten Dosis (0,4 g Chlorellaextrakt).
Im Speichel von normalen (nicht körperlich belasteten) Probanden lässt sich eine steigende Antikörperkonzentration nach Einnahme belegen. Bei belasteten Sportlern war nur die Speichelmenge höher als in der Kontrolle.
Chlorella erhöht außerdem die Antikörpermenge in der Milch von stillenden Müttern.
Im Allgemeinen wären überzeugendere Studien notwendig.
Allergische Reaktionen
Chlorella-Präparate regen zwar in experimentellen Situationen das Immunsystem an, bei überaktiver Immunantwort (Allergien) fand man aber eine Dämpfung. Es handelt sich also um eine immunmodulierende Gesamtwirkung. Diese Befunde lieferte jedenfalls der Tierversuch mit Mäusen und einer künstlich ausgelösten allergischen Reaktion. Dabei wurden folgende konkrete Auswirkungen beschrieben:
Typisch bei einem allergischem Anfall sind eine hohe Konzentration an Immunzellen in den Luftwegen (Eosinophile und Neutrophile) und außerdem eine starke Reaktion auf Antikörper (IgE, dem Antikörpertyp in der Lunge und den Schleimhäuten). Die Reaktion ließ sich experimentell mit Chlorellaextrakt dämpfen.
Zellen, die eine allergische Reaktion starten (Mastzellen), produzierten weniger ´allergie-typische´ Botenstoffe (IL-5, GM-CSF, Histamin) unter Behandlung mit Chlorellaextrakt (oral).
Auch hier müssen noch Studien am Menschen Klarheit über die praktische Bedeutung schaffen.
Entzündliche Erkrankungen mit Chlorella behandeln?
Der Grund, warum latente Entzündungen über Jahre hinweg den Körper belasten, ist auch der oxidative Stress, den das Immunsystem des Körpers teilweise gezielt auslöst. Wegen der ausgesprochen antioxidativen und immunmodulierenden Eigenschaften wird auch Chlorella als Lebensmittel gegen Entzündungen wie Arteriosklerose und entzündlichen Darmerkrankungen befürwortet. Belege für die praktische Bedeutung lassen sich auch hier anführen:
Chlorella oder Chlorella-Carotinoide in der Nahrung schützen Kaninchen- und Rattengefäße vor entzündlichen, arteriosklerotischen Veränderungen.
Auch Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa zeichnen sich durch eine anhaltende Gewebeentzündung aus. Eine Pilotstudie mit 8 Personen mit geringer bis mittlerer Krankheitsaktivität erreichte mit einer Dosierung von 10 g Chlorella plus 100 ml Chlorellaextrakt eine deutlich sinkende Krankheitsaktiviät nach 2 Monaten. Der Anfang ist gemacht, es fehlen aber noch hochwertige Studien mit Placeboarm.
Auch bei Fibromyalgie spielt nach Hypothesen neben entzündlichen Faktoren auch oxidativer Stress eine Rolle. Verschiedene Studien mit Nahrungsergänzungsmitteln und einer pflanzenreichen Diät weisen auf eine Besserung dadurch hin. Die Alge passt in diesen Interventionstyp.
Im Augenblick liegt eine Pilotstudie zum Thema vor. Eingenommen wurden pro Tag 10 g ‚Sun Chlorella‘ Tabletten und 0,1 l flüssiger Chlorellaextrakt ‚Wakasa Gold‘ (für 2-3 Monate). Nach der Behandlung war die Krankheitsaktivität gesunken, das Schmerzlevel beispielsweise um 22 %. Allerdings klagten 5 von 18 Patienten über eine Verschlimmerung. Die Autoren stellten fest, dass Chlorella nur einem Teil der Probanden nützt. Klärende Untersuchungen sind noch notwendig.
Rotes Blut durch grüne Chlorella: Blutarmut
Neben Folsäure und Vitamin B-12 enthält Chlorella auch Eisen, welches auch bioverfügbar ist, wie Versuche belegen:
Ratten, die durch experimentelle Bedingungen und Eisenmangeldiät an Blutarmut litten, wurden mit der Mikroalge versorgt. Die Tiere erholten sich schnell mit einer Diät, die 5-10 % Chlorella enthielt.
Beim Menschen ist Vitalstoffmangel insbesondere während der Schwangerschaft schwerwiegend. Auch in dieser Situation hat ein Supplement mit Chlorella (6 g/Tag) das Risiko für eine Anämie sinken lassen, wie eine japanische Studie belegt. Begleitend war auch die Gefahr von Wassereinlagerungen (Ödemen) und Proteinverlust über die Niere erniedrigt (die Symptome einer Schwangerschaftshypertonie).
Achtung: Bei höhergradigem Eisenmangel ist ein gezieltes Eingreifen mit Einnahme von konzentrierten Eisentabletten unumgänglich.
Herzkreislauf, Bluthochdruck
Für eine Blutdrucksenkung sprechen eine Reihe von Tierversuchen und erste Studien am Menschen. Leider ist die Studienqualität nicht ausreichend für eine verlässliche Aussage, die Effekte dürften wohl eher klein sein. Als aktive Bestandteile sind Antioxidantien, Carotinoide, Kationen (wie Kalium), Ballaststoffe, Eicosapentaensäure (EPA) sowie die Aminosäure Arginin (aus dem Protein der Chlorella) in der Diskussion.
Die Studie bezieht sich auf milden Bluthochdruck (durchschnittlich 92,3 mm Hg diastolisch) und eine Behandlung mit 10 g Chlorella-Tablette plus 100 ml Chlorellaextrakt. Zunächst wurde ein Placebo gegeben, der Blutdruck stieg in dieser Phase leicht an (96.5 mm Hg), danach wurde das Placebo gegen Chlorella ausgetauscht. Nach der Behandlungsphase von 2 Monaten waren aber bei den 24 Teilnehmern nur minimale Effekte sichtbar. Allerdings hatte eine Subgruppe (38 % der Teilnehmer) deutlich profitiert, bei 25 % lag der Bluthochdruck sogar unter den angestrebten 90 mm Hg (diastolisch). Für die restlichen 62 % Teilnehmer war die Behandlung nicht erfolgreich.
Bei einer Gruppe japanischer Frauen war durch Chlorella die Gefahr von Schwangerschaftshypertonie verringert (6 g/Tag).
Chlorella normalisiert den Stoffwechsel
Hohe Fettwerte sind ein signifikantes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Eine Senkung ist ein Beitrag zur Prävention. Dabei kann die Umstellung der Ernährung schon einen Beitrag liefern. Auch Chlorella erweist sich hier aufgrund der Inhaltsstoffe als günstiges Nahrungsmittel für einen gesunden Stoffwechsel.
An Tieren ist die fettsenkende Wirkung der Alge bei fettreicher Diät an Ratten und Hamstern bereits gut belegt: Die Cholesterinwerte waren mit Chlorella niedriger und das Cholesterin/HDL-Verhältnis – als Indikator für die Anfälligkeit für Herz-Kreislauferkrankungen – war deutlich besser als bei den Kontroll-Tieren. Auch die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung war bei Ratten durch einen speziellen fettlöslichen Chlorella-Extrakt vermindert.
Man geht davon aus, dass auch der Ballaststoffanteil die Aufnahme von Fett und Zucker behindert, sowie Cholesterin bindet. Entsprechend ist der Fett- und Cholesteringehalt im Kot der mit Chlorella gefütterten Tiere höher als in der Kontrolle.
Ein Sonderfall sind Wechseljahre: Dann ändern sich nicht nur die Hormone, sondern auch der Stoffwechsel, das kann auch im Tierversuch mit weiblichen Ratten simuliert werden. Durch die Gabe von Chlorella konnte die Gewichtszunahme der Tiere vermindert werden. Mit dem Nahrungsergänzungsmittel im Futter konnte außerdem die Abnahme der Knochendichte vermindert werden.
Aurch erste Studien am Menschen lassen sich hier anführen, insgesamt aber wären mehr Daten erforderlich.
Eine Studie mit Personen mit hohen Risikofaktoren im Lebensstil im Vergleich mit einer Gruppe gesunder Probanden ergibt nach einer 17-wöchigen Chlorella-Kur in beiden Gruppen niedrigere Zucker- und Cholesterinwerte. Eine Kontrollgruppe ohne das Supplement würde den Daten mehr Gewicht verleihen.
Diabetes
Eine direkte Blutzuckersenkung durch Chlorella ist im Tierversuch belegt. Dabei kann eine vermehrte Zuckeraufnahme durch Leber und Muskeln nachverfolgt werden oder auch eine verbesserte Sensitivität für Insulin. Allerdings ist anzumerken, dass sich nicht in jedem Versuchsansatz mit diabetischer Stoffwechsellage eine Zuckersenkung erreichen ließ.
Verschiedene Autoren vermuten, dass ein Supplement wie Chlorella ein geeignetes präventives Lebensmittel für Diabetiker sein könnte.
Das lässt auch ein Versuch mit Ratten annehmen: Hier hatte Chlorella den oxidativen Schaden (an DNA und Fetten) vermindert, der die diabetische Stoffwechsellage immer begleitet. Übereinstimmend damit sind auch Leber und Niere der Versuchstiere besser geschützt.
Um dies am Menschen zu beweisen, bedarf es weiterer Studien.
Auch bei den Begleiterkrankungen durch Diabetes könnte die grüne Alge einen Beitrag leisten. Dann nämlich bedrohen die Stoffwechselprodukte mit den reaktiven Zuckern verschiedene Gewebe. Das führt zu beschleunigter Alterung, Nerven- und Gefäßschäden. Bei der diabetischen Retinopathie zum Beispiel ist das Augenlicht in Gefahr.
Ein carotinoidreicher Chlorellaextrakt schützt die Zellkulturzellen vor diversen krankhaften Veränderungen wie sie bei Retinaschädigung auftreten (Zellteilung, Botenstoff- und Proteaseproduktion).
Darüber hinaus lässt sich im Tierversuch die Linsentrübung (Katarakt, grauer Star) etwas reduzieren.
Krebs
Chlorella scheint vor der kanzerogenen Aktivität bestimmter Substanzen zu schützen und außerdem die Teilung und Ausbreitung der Krebszellen zu mindern und die Abstoßung von Krebszellen durch das Immunsystem zu stärken. Als Wirkungsträger werden Peptide, Proteine, Glycoproteine, komplexe Polysaccharide und die Antioxidantien wie Carotenoide vorgeschlagen. Eine ganze Reihe an Tier- und Laborversuchen beschäftigen sich mit dem Thema.
Chlorella wehrte im Tierversuch eine Auslösung von Krebs ab: Bestimmte chemische Substanzen lösen bei Ratten die Entwicklung von Leberkrebs aus. Einem Teil der Ratten wurde das Pulver in der Nahrung zugesetzt (10 % der Futtermenge). Die Anzahl der entarteten Stellen im Lebergewebe war in der Chlorella-Gruppe um ca. 68 % vermindert, die Ausdehnung der Bereiche war um ca. 74 % kleiner.
In einem Versuch an Mäusen, denen Brustkrebszellen injiziert worden waren, verstarb die unbehandelte Kontrollgruppe innerhalb von 20 Tagen; von den mit Chlorella-Extrakt behandelten Mäusen überlebte ein Großteil (73-80 %) mehr als 60 Tage. Der Extrakt schien auch gegen die streuende Eigenschaft von Krebszellen zu wirken. Für die beschriebene Wirkung war jedoch ein intaktes Immunsystem nötig.
Für das Wachstum von Tumormasse ist immer die Neubildung von versorgenden Blutgefäßen erforderlich. Substanzen eines Spezialextrakts aus Chlorella (Chloroform/Methanol) unterdrücken die Gefäßneubildung unter experimentellen Bedingungen.
Am Menschen liegen bisher nur Untersuchungen mit begrenzter Aussagekraft vor.
In einer nicht verblindeten Studie erhielten Brustkrebspatientinnen nach der abgeschlossenen Krebstherapie entweder Chlorellagranulat, -extrakt oder ein Vitamingemisch. Deutliche Effekte zeigten sich mit dem Extrakt: 6 von 12 Patientinnen berichteten von einer Verbesserung der Lebensqualität (wie etwa reduzierte Müdigkeit, weniger trockene Haut, bessere Darmbewegung), wohingegen in der Vitamingruppe keine Frau eine Besserung zu Protokoll gab. Sowohl die antioxidativen als auch die antientzündlichen Wirkungen sowie der Vitamingehalt der Alge dürften zu den Änderungen beitragen.
Leber
Mikroalgen wie Spirulina und Chlorella stehen im Ruf, auf die Leber ausgesprochen schützend zu wirken. Die experimentelle Grundlage sind meist Tierversuche, jetzt liegen auch erste Therapieversuche am Menschen vor:
Eine neuere Untersuchung aus den USA hat jetzt die Wirkung von Chlorella auf Hepatitis C unter die Lupe genommen. Gegeben wurde Chlorella pyrenoidosa (1 g/Tag, nach einer Woche 1,5 g/Tag) und zusätzlich ein Flüssigextrakt daraus (30 ml/Tag). Die Hälfte der behandelten Patienten gab eine Besserung der Lebensqualität an. Auch die Leberwerte normalisierten sich bei etwa 2/3 der Probanden (ALT signifikant, AST tendenziell). Ausgenommen davon waren Patienten, die bereits eine Leberschädigung hatten (Fibrose und Zirrhose). Leider wurden die Ergebnisse nicht durch eine Placebogruppe kontrolliert, das hätte die Studie aufgewertet. Die Autoren weisen darauf hin, dass Erkenntnisse fehlen, wie sich die Behandlung während einer Interferonbehandlung oder antiviralen Therapie auswirkt.
Auch bei Fettleber liegen vorsichtig positive Ergebnisse vor. In einer klinischen Studie wurden 76 Patienten mit Metformin und Vitamin E behandelt. Zusätzlich erhielt etwa die Hälfte 1,2 g Chlorellaextrakt pro Tag. In dieser Gruppe besserten sich die Leberwerte (AST, ALT) und auch der Zuckerstoffwechsel hatte angesprochen. Bei den Blutfetten sanken aber nur die Neutralfette.
Wirkstoffe der Chlorella Alge
vollwertiges, pflanzliches Eiweiß mit allen Aminosäuren (50 % bezogen auf die Trockenmasse), einschließlich aller acht ‚essenziellen Aminosäuren‘
wichtige Mineralstoffe und essenzielle Spurenelemente (z.B. Magnesium, Kalium, Mangan, Eisen, Zink, Calcium, Kalium, Magnesium, Mangan, Selen)
zahlreiche Vitamine (z.B. Vitamin A, Vitamin C und E, Niacin, Vitamin B-Komplex einschließlich Vitamin B12 in aktiver Form, Vitamin K, Pantothensäure, Folsäure)
Antioxidantien: 24.95 mg pro Gramm Trockenmasse (z.B. Salicyl-, trans-Zimt-, Chlorogen-, Shikimi- und Kaffeesäure)
Chlorophyll: Mit 2,4-5 g/100 g Trockenmasse einer der höchsten gemessenen Chlorophyllanteilen
Carotinoide (All-trans-Lutein, cis-Isomers des Luteins, Zeaxanthin, cis-Isomer des beta-Carotins, all-trans-beta-Carotene, cis-Isomer des alpha-Carotins, beta-Cryptoxanthin, Neoxanthin)
die von der Chlorella vulgaris synthetisierten Fette (10 – 15 % in der Trockenmasse) bestehen zu ca. 80 % aus ungesättigten Fettsäuren, wobei α-Linolensäure mit über 30 % den Hauptanteil darstellt
Wechselwirkungen mit anderen Stoffen
Durch den hohen Gehalt an Vitamin K könnte Chlorella die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten aus der Cumaringruppe (z.B. Marcoumar) abschwächen. Auch der hohe Jodgehalt kann bei Überempfindlichkeit auf Jod oder Schilddrüsenüberfunktion problematisch sein.
Nebenwirkungen der Chlorella
Im Tierversuch wurden keine giftigen Wirkungen festgestellt. Auf eine mögliche Belastung von Chlorella mit Schwermetallen ist zu achten.
Der Stuhl färbt sich – je nach eingenommener Menge an Tabletten – grün. Dies ist auf den hohen Chlorophyllanteil der Alge zurückzuführen und harmlos. Am Anfang der Einnahme kann es vorübergehend zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfung kommen.
Von Schwangeren, Stillenden, älteren Menschen sowie Personen mit diversen Erkrankungen wurde Chlorella generell gut vertragen.