Inhalltsübersicht
Was ist Funktionsmassage?
Funktionsmassage ist eine besonders effektive, muskelspezifische Massagetechnik und wird primär als Ergänzung zu klassisch medizinischer Massage eingesetzt. Salopp formuliert könnte man sagen, dass mittels Funktionsmassage der Resetbutton im Gehirn gedrückt wird, indem der Muskel das Gegenteil davon macht, was das Gehirn erwarten würde. Nämlich: sich in der gewohnten Spannungslage zu entspannen, und in der entspannten Position Arbeit zu verrichten.
Wie geht Funktionsmassage?
Die Funktionsmassage ist eine muskelspezifische Massagetechnik parallel zur Faserrichtung des jeweiligen Muskels, unter gleichzeitiger Dehnung des behandelnden Muskels und Mitbewegung der Gelenke. Durch die Kombination der Grifftechniken der klassischen Massage mit Bewegungen kann in der Funktionsmassage für jeden Körperteil des Bewegungs- und Stützapparates ein erweitertes Behandlungskonzept erstellt und gezielt umgesetzt werden.
Die Massage erfolgt rhythmisch und langsam über eine Dauer von drei bis fünf Minuten oder so lange, bis sich eine Muskelentspannung einstellt.
Was ist besonders an Funktionsmassage?
Funktionsmassage als spezifische Massagetechnik impliziert Bewegen unter Traktion und zählt somit zu den Dehnungstechniken. Auch bei verkürzten Muskeln kann daher diese Technik die Anwendung der Wahl sein.
Die durch die Funktionsmassage evozierte Dehnung bewirkt eine Stimulation der Propriozeptoren, dies führt zur Wiederherstellung eines normalen Bewegungsgefühls, was unter anderem allfälliges Wiederverletzungsrisiko nach einer erlebten Verletzung des betroffenen Muskels stark vermindert.
Ziel der Funktionsmassage
Das Ziel der Funktionsmassage sind Schmerzminderung, Förderung der Durchblutung, die Entspannung eines hyperaktiven Muskels sowie kontrollierte Stimulation der betroffenen Strukturen. Diese dient der Mobilisation zur Wiederherstellung der gesunden Beweglichkeit des Bewegungsapparates.
Sie ist auch eine beliebte Methode zur Unterstützung der Rehabilitation nach Verletzungen und zur Prävention von Bewegungsstörungen. Allfällige Narbenverklebungen können ausserdem gelöst und somit die Heilung positiv beeinflusst werden, was nebst einem allfälligen kosmetischen auch den physiologischen positiven Effekt mit sich bringt.
Indikation für Funktionsmassage
- Hypertone Muskulatur (Andauernde oder starke Verspannung und Schmerzen in der Muskulatur)
- Posttraumatische Muskel – Zustände (Regeneration nach Operationen und Unfällen)
- Narbenverklebungen als Folge von Verletzungen
- Funktionelle und schmerzhafte Dysfunktion
- Störungen der Propriozeption
- Degenerative Muskel – Sehnen – Knochen Erkrankungen
- Vorbereitungen auf therapeutische Gelenktechniken
- Konkrete Beispiele: Muskelschmerzen, Tennisellbogen oder Golferarm, Bewegungseinschränkungen durch verkürzte Sehnen etc.
Kontraindikation für Funktionsmassage
Es gelten die üblichen Kontraindikationen für Massage, insbesondere:
- Frische Muskeltraumen mit Hämatom
- Infekte im Behandlungsgebiet
- Bei bekannten Verkalkungen von Weichteilen
- Schleimbeutelentzündungen
- Instabilität
Ursprung der Funktionsmassage
Die Funktionsmassage hat ihren Ursprung in der manuellen Therapie und ist eng mit der Physiotherapie verbunden. Sie entwickelte sich aus dem Bedürfnis, spezifische funktionelle Probleme im Bewegungsapparat gezielt zu behandeln und ist somit eine Weiterentwicklung klassischer Massagepraktiken, die mit detaillierten Kenntnissen der Anatomie, Physiologie und Pathologie kombiniert werden.
Historisch gesehen, wurden die Grundlagen der Funktionsmassage in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelegt, als die manuelle Therapie begann, sich als eigenständiges Fachgebiet innerhalb der Medizin zu etablieren. Ärzte und Physiotherapeuten suchten nach effektiveren Methoden zur Behandlung von Störungen des Bewegungsapparates und integrierten gezielte manuelle Techniken, um die Funktion der Muskeln, Sehnen und Gelenke zu verbessern.
Die Funktionsmassage, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis einer Evolution verschiedener manueller und physiotherapeutischer Techniken, die durch klinische Forschung und praktische Erfahrungen ständig weiterentwickelt werden. Sie beinhaltet Erkenntnisse aus der Orthopädie, Sportmedizin und Osteopathie und wird in ihrer Anwendung durch eine gründliche diagnostische Beurteilung gestützt.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Funktionsmassage durch die zunehmende Wissenschaftlichkeit in der physiotherapeutischen Praxis weiter verfeinert, wobei evidenzbasierte Ansätze zur Bewertung ihrer Effektivität und zur Verbesserung der Behandlungstechniken beitragen.
Funktionsmassage in der PRAXIS für Gesundheit und Lebensfreude
Ich lernte die Funktionsmassage durch einen Lehrer meiner Ausbildung kennen, der ursprünglich Physiotherapeut gewesen war. Die sehr einfache Methode – sofern man über die anatomischen Grundkenntnisse verfügt – habe ich als sehr effektiv und effizient schätzen gelernt. Deswegen beziehe ich sie gerne in meine manuellen Behandlungen mit ein, wo dies Sinn macht.
